Presseberichte
Hoppeditz erwacht im Homeoffice
Da isser! Der Hoppeditz in Menden ist diesmal im Teufelsturm erwacht – für eine Session, die so ungewiss ist wie keine andere.
Thomas Hagemann
Echter Strohmann: Der Hoppeditz 2020 schaut auf eine Session zum Vergessen, die wohl niemand je vergessen wird.
Thomas Hagemann
Thomas Hagemann
Die Mendener Karnevalisten sind vor dieser Session wirklich nicht zu beneiden. Da haben sie gerade eine neue Tradition ins Leben gerufen, lassen gerade erst zum dritten Mal einen quicklebendigen Hoppeditz in den eigenen Stadtmauern erwachen – und zack: muss die ganze Show wegen der Pandemie gleich wieder unter Ausschluss der Öffentlichkeit passieren.
Dem Hoppeditz selber ist das am Elften im Elften um 11.11 Uhr ziemlich wurscht. Zwar tollt er vor dem Teufelsturm nicht herum wie sonst an der Mendener Mühle, hält aber Tipps parat, wie man die harte Corona-Zeit überstehen kann, in der ein nahezu veranstaltungsfreier Karneval eigentlich nur im Herzen stattfinden darf. Für den Hoppeditz kommen Leib und Leber jedenfalls dazu: „Wir müssen eben viel essen und ganz viel trinken!“
Neben den Journalisten hören den klugen Ratschlägen der westfälischen Karnevalsfigur bei strahlendem Sonnenschein exakt zwei Jecken der Karnevalsgesellschaft Kornblumenblau zu: Vorsitzender Gisbert van Gelder und Präsident Charly Edlerherr, beide wie der Hoppeditz mit Gesichtsbekleidung im MKG-Style.
Sie nutzen die Gelegenheit, um das Sessionsmotto durchzugeben: „Trotz Corona und Maskenball, Menden behält seinen Karneval!“ Und der lebende Beweis trägt hier gerade Stroh im Gesicht und an Händen. Damit er am Veilchendienstag besser… aber das mag ihm heute noch keiner sagen.
Was zwischen dem heutigen Tag und Aschermittwoch liegt, kann ebenfalls noch keiner sagen. Ganz vorsichtig erklärt van Gelder: „Wir werden sehen, was überhaupt geht.“ Was nicht geht, sei irgendein Risiko. Die großen Geschichten, Zug und Zelt, wird es jedenfalls nicht geben. Kaum zu glauben, dass beides in diesem Jahr noch volle Erfolge waren. Kurz danach kam Corona.
Eines jedenfalls wird man getrost behaupten können: Auch wenn die Session 20/21 aus Sicht aller feierfreudigen Mendener eine Session zum Vergessen werden sollte: Vergessen wird man sie wohl nie.
Quelle: Westfalenpost vom 12.11.2020