Kamelle-Schleuder ist der neueste Hit


MENDEN. Mit dem Titel „Menden – In bester Gesellschaft“ war das närrische Treiben in der alten
Karnevalshochburg diesmal überschrieben. Und das Motto wurde von Aktiven sowie Besuchern absolut gelebt.


Von Weiberfastnacht über die Herrensitzung bis zum Kinderkarneval, in Menden wurde jeder Narr, egal welchen Alters oder Geschlechts, von der MKG Kornblumenblau bestens bedient. So hatte der Nachwuchs am Samstag seinen großen Auftritt. Fein herausgeputzt vergnügten sich die Kleinen bei den Liedern des „Gute-Laune-Duos“, den Zauberspäßen von Clown Pompitz oder den Tänzen der Garden und Solomariechen. Mütter und Väter, meist auch kostümiert, zeigten sich stolz auf ihren Nachwuchs. Doch der Höhepunkt folgte am Tulpensonntag mit dem Umzug durch die Innenstadt. Wieder jubelten tausende Jecken den Aktiven auf den prächtig geschmückten Wagen oder aufwendig zurechtgemachten Fußgruppen zu. Schon lange bevor der Lindwurm vorbei kam, schunkelten sich die zahlreichen Besucher warm. Viele waren ebenfalls kostümiert, vor allem die Kinder hatten sich viel Mühe gegeben. Sie waren mit reichlich Tüten ausgerüstet, um ihren Süßigkeiten-Vorrat für den kommenden Monat zu sammeln. Während die Erwachsenen eher auf Pralinen, Popcorn oder Minifläschchen, gefüllt mit belebenden Flüssigkeiten, spekulierten. Manch Blick ging gen Himmel, doch pünktlich zum Zug-Start hörte der fiese Nieselregen auf. Der Wettergott gönnte den heimischen Karnevalisten bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt ihr Vergnügen. Viele Gäste hatten sich aus den Nachbarstädten auf den Weg gemacht, um die tolle Stimmung einzufangen. So waren Narren aus Dortmund da, aus Unna, aus Iserlohn, aus Soest und weiteren Städten. Aus Arnsberg hatte die dreiköpfige Familie Ritter den Weg nach Menden gefunden. „Hier ist der Zug schöner als bei uns“, sagte Vater Werner und seine Damen nickten dazu. Zwar waren etwas weniger Besucher gekommen als im letzten Jahr, aber trotzdem war der Wegesrand gut gefüllt. Auf der Schützenstraße sammelte sich der Tross, dann ging es über Balver- und Kolpingstraße in die Innenstadt. 23 Wagen und 19 gemeldete Fußgruppen garantierten eine Menge Spektakel. Sehnsüchtig gingen die Blicke die Hauptstraße runter, ob schon etwas zu sehen wäre. Helau-Rufe und steigender Lärm kündigten an: Gleich ist er da, der närrische Lindwurm. Vorneweg wie immer die Stadtwache mit der Standarte. Ohrenbetäubend wurde es, als das Fanfaren-Corps Kolping Lendringsen traditionell als erste Musikgruppe den neuesten Karnevalshit anstimmte. Und auf Höhe des Alten Rathausplatz eine kurze Pause einlegt, um die Stimmung zu steigern. Dann ging es los mit der Werferei. Nicht nur Kamelle flogen, auch Popcorn, Schokolade, Lutscher, Keks- und sogar gefüllte Bäckertüten prasselten auf die Zuschauer. Die Ordner hatten schlagartig alle Hände voll zu tun, die Sammelwütigen hinter den Absperrungen zu halten. Aber freundliche Worte und energisches Auftreten sorgten für Ordnung. Neben den Wagen der närrischen Majestäten, Prinz Stefan II. und Prinzessin Christina II. sowie des Kinderprinzenpaares David I. und Leonie I., heimste die Kamelle-Schleuder der MKG den meisten Beifall ein. Ganz am Ende kamen die „Wichtigkeiten“ der „Kornblumenblauen“: Senatoren sowie Elferrat und Präsidium bildeten wie immer den Abschluss. Natürlich mit den aktuellen Hits des Senatorenchores.

Quelle: Hellweger Anzeiger vom 12.02.2018